Kürten, den 30. Mai 2022
Prüfung der Umsetzung der Handlungsempfehlung des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen zum Thema BIM für die Sanierung und Erweiterung der Gesamtschule

Sehr geehrter Herr Heider, sehr geehrter Herr Hembach,
die Fraktion Freie Wähler stellt für die Sitzung des Sonderausschusses „Sanierung Schulzentrum Kürten“ am 23.6.2022 folgenden Antrag:
Die Verwaltung wird beauftragt bis zur Sitzung des Sonderausschusses am 23.6.2022 zu prüfen, ob die Handlungsempfehlung des MHKBG für den Themenkomplex Building Information Modeling (BIM) für die Sanierung und Erweiterung der Gesamtschule umgesetzt werden kann. Darüber hinaus ist zu prüfen, ob das BIM insgesamt auch für das gesamte Gebäudemanagement in Frage kommt.
Bei der Prüfung sollten die folgenden Themen berücksichtigt werden:

  • Welcher Expertise bedarf es für die Implementierung?
  • Wie und für welche Projekte kann BIM eine Rolle spielen?
  • Für welche Bestandsimmobilien machte es Sinn auf BIM umzustellen?
  • Welche Förderungen können in Anspruch genommen werden?

Begründung:
Das Thema BIM ist Teil der digitalen Transformation und beschreibt eine Arbeitsmethode für die vernetzte Planung, den Bau und die Bewirtschaftung von Gebäuden und anderen Bauwerken mithilfe einer speziellen Software. Dabei werden alle relevanten Bauwerksdaten digital modelliert, kombiniert und erfasst.

Das Bauwerk ist als virtuelles Modell auch geometrisch visualisiert als Computermodell. Building Information Modeling findet Anwendung sowohl im Bauwesen zur Bauplanung und Bauausführung (Architektur, Ingenieurwesen, Haustechnik, Tiefbau, Städtebau etc.) als auch im Betrieb und Instandhaltung.
Das Ziel dieses Antrags ist seitens der Verwaltung eine Expertise in diesem Themenkomplex zu erstellen, inwieweit die Potenziale von BIM voll ausgeschöpft werden können. Auch die Analyse unterstützender Softwaretools im Rahmen von BIM soll dabei betrachtet werden.

Was ist BIM?
Building Information Modeling (BIM) ist ein datenbasierter Prozess, um die Planung, den Bau sowie die Verwaltung von Gebäuden effizienter zu gestalten. Dabei werden alle Baudaten konsistent erfasst und digital vernetzt, sodass alle Beteiligten transparent kommunizieren. “Im Rahmen von Bauabläufen helfen planungsbegleitende Simulationen dabei, Kosten und Termine realistischer zu bewerten und mögliche Fehlplanungen noch vor der Umsetzung zu beseitigen.” (Quelle:http://www.mhkbg.nrw/sites/default/files/media/document/file/BIM_Handlungsempfe hlung barrierefrei%20WEB_2.pdf)

Quelle:http://www.din.de/resource/blob/801340/ac23712d9d160d27695afc678d100b44/nor mungsroadmap-bim-data.pdf

Nach DIN EN ISO 19650-1 ist Bauwerksinformationsmodellierung (engl.: Building Information Modeling, BIM) die „Nutzung einer untereinander zur Verfügung gestellten digitalen Repräsentation eines Assets zur Unterstützung von Planungs-, Bau- und Betriebsprozessen als zuverlässige Entscheidungsgrundlage. “Städtisches Bauen und städtisches Gebäudemanagement ist eine zentrale Herausforderung für Kommunen und bindet viele monetäre sowie personelle Ressourcen. Planungsprozesse sind langwierig und teilweise fehlerbehaftet.

Der BIM-Standard soll auf diese Herausforderungen reagieren und wird bereits von vielen an einem Bau beteiligten Akteuren eingesetzt. Umfangreiche Umstellungsprozesse z.B. in Architektur- und Ingenieurbüros schreiten voran. Das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalens beschreibt BIM als eine der größten Innovationen im Bausektor, welche gleichzeitig eine große Herausforderung darstellt. Kommunen sollen in der Nutzung der Potenziale durch BIM in der kommunalen Bauverwaltung und kommunalen Gebäudeverwaltung eine Vorreiterrolle einnehmen. Andere Städte und Kreise machen bereits von diesem Standard Gebrauch und erzielen umfangreiche Mehrwerte. In der Handlungsempfehlung werden die Stadt Köln und der Kreis Viersen genannt

Die Nutzung von datenbasierten Planungs- und Umsetzungsprozessen vereint dabei viele Vorteile. Zu den wesentlichen Vorteilen gehören die im folgenden aufgelisteten Punkte:

  • Transparente Baukosten: Während der gesamten Projektdauer werden Kosten analysiert und transparent gemacht. Kosten können laufend kontrolliert und gesenkt werden.-
  • Vermeidung von Planungsfehlern: Die Koordination der Beteiligten am Bau wird durch die Datengrundlage vereinfacht. Eine erleichterte Kommunikation resultiert durch den BIM-Standard.-
  • Gleiche Informationsbasis für alle: Alle Gewerke haben Zugriff auf die gleiche Datenbasis. Die Koordination untereinander wird vereinfacht.- Betriebskosten von Gebäuden reduzieren: Im Facility Management und in der Gebäudeverwaltung können
  • Betriebskosten reduziert werden. Kürzere Prozesse und eine hohe Termintreue resultieren.-
  • Verbesserung der energetischen Qualität von klimagerechten Gebäuden.-
  • Häufig praktizierte BIM-Anwendungsfälle sind beispielsweise Kollisionsanalysen,
    Mengenermittlung, Kostenplanung und Leistungsbeschreibung

Mit freundlichen Grüßen

Gez. Werner Conrad, Fraktionsvorsitzender

gez. Peter Buschhüter, stv. Fraktionsvorsitzender

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